Drei Strategien


So lässt sich der­ Stuhlgang bei Kindern wieder in Schwung bringen
 
Auf dem Prüfstand: Die gute Nachricht zuerst: Verstopfung ist in der Regel nicht gefährlich. Wie oft Kinder müssen, hängt von der Ernährung, vom Alter und von individuellen Schwankungen ab. So hat ein voll gestillter Säug­ling oft nur alle drei bis zehn Tage Gehaltvolles in der Windel, Flaschenkinder dagegen meist häufiger. Bei Kleinkindern sind ein- bis zweimal pro Tag bis alle zwei Tage normal. Aber auch Pausen von bis zu drei oder vier Tagen sind meist noch unprob­lematisch. Dauern die Abstände noch länger, ist der Stuhl unge­wöhnlich hart und bereitet er Schmerzen, besteht Handlungs­­bedarf.
Besser essen: Der beste Weg, um die Darm­tätigkeit anzuregen, ist, das Essen umzustellen. Babys bekommen zusätzlich zur Brust oder zur Flasche abgekochtes Wasser oder ungesüßten Fencheltee. Bei größeren Kindern bieten Sie eine ausgewogene Mischkost mit genügend Ballaststoffen an, in Form von Voll­kornprodukten, Gemüse und Obst, sowie ausreichend ungezuckerte Getränke. Zu viel "leere Kalorien" etwa in Süßigkeiten oder Weiß­brot machen den Darm träge. Auch zu viele Karotten und Bananen stopfen. Dagegen bringen etwas Lein- oder Flohsamen, in Brei oder Joghurt gerührt, den Darm wieder auf Trab.
Medikamente nehmen: Lindert die sanfte Nah­rungsumstellung die Beschwerden nicht, klagt das Kind über Bauchweh und mag nichts mehr essen, gehen Sie zum Arzt. In der Apotheke gibt es kindergeeignete Präparate wie Milchzucker oder ein Probiotikum zur Normalisierung der Darmflora. Zum Lösen einer akuten Verstopfung helfen Mini-Einläufe mit Sorbitol oder Gly­zerinzäpfchen. Bei allen unklaren, anhaltenden oder wiederkehren­den Beschwerden fragen Sie bitte Ihren Kinderarzt.

 
21.09.2016, Bildnachweis: Thinkstock/iStockphoto

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