Auch Gene stören den Schlaf
Stress gilt als Schlafkiller – doch auch die Erbanlagen haben Einfluss
Nicht nur Stress oder andere psychische Belastungen lassen Menschen schlecht schlafen. Auch die Gene spielen eine Rolle. Das fanden Wissenschaftler aus Deutschland, Island und den Niederlanden heraus. Das Team untersuchte das Erbgut von mehr als 100.000 Proben aus der UK-Biobank.
Für dieses Großprojekt stellten eine halbe Million Bürger des Vereinigten Königreichs ihre Gesundheitsdaten freiwillig für die Forschung zur Verfügung. Die Wissenschaftler entdeckten sechs Gene, die das Schlafverhalten beeinflussen können. Ein Gen namens MEIS1 war für sie besonders interessant, denn es steht in Verbindung mit dem Syndrom der ruhelosen Beine, das vor allem nachts auftritt.
Je nach Geschlecht haben die Gene offenbar unterschiedlich viel Einfluss. Bei Frauen ist die Schlaflosigkeit in rund 60 Prozent der Fälle vererbbar, bei Männern in rund 40 Prozent. Nach Schätzungen sind etwa sieben Prozent der EU-Bürger von Ein- oder Durchschlafstörungen betroffen. Die Ergebnisse sollen zur Entwicklung neuer Therapien dagegen beitragen. Veröffentlicht wurden sie im Fachmagazin Nature Genetics.
28.09.2017, Bildnachweis: istock/IPG/Gutenberg UK LTD
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